Drehen bringt da herzlich wenig. Für die Gemischzusammensetzung sind folgende Teile verantwortlich: Leerlaufgemisch- bzw. -Lufteinstellschraube (Form), Leerlaufdüse, Gasschieberausschnitt, Nadel (Lange und Durchmesser des Schafts, Länge und Durchmesser der Spitze, evtl. sind auch Abstufungen und zylindrische Bereiche vorhanden), Zerstäuber (Durchmesser, Lage, Anzahl und Durchmesser der Querbohrungen, Höhe der oberen Stücks), Hauptdüse.
Kaltstartvergaser: Düse, Zerstäuber (Durchmesser, Lage, Anzahl und Durchmesser der Querbohrungen).
Die Leerlaufeinstellschraube (die, die den Gasschieber verstellt) dient nur zur regulierung der Leerlaufdrehzahl.
Der Vergaser sollte anfangs möglichst zu fett bestückt werden. Bei magerer Bestückung kann es Motorschäden geben.
Kaltstart: Für die ersten Umdrehungen wird Kraftstoff aus dem Zwischenraum zwischen Vergasergehäuse und Zerstäuber durch die Querbohrungen abgesaugt. Höhere Bohrungen ergeben ein mageres Gemisch.
Erst wenn der Zwischenraum leer ist, wird durch die Chokedüse gefördert.
Schlagen 3 Startversuche fehl, Kerze kontrollieren und einen entsprechend passenden Zerstäuber montieren.
Danach sollte der Motor mindestens eine Minute mit Choke laufen (können).
Leerlauf: Den warmen Motor auf 1500 U/min einregulieren. Mittels Gemischeinstellschraube das Gemisch anreichern (Leerlaufluftregulierschraube zudrehen bzw. Leerlaufgemischschraube aufdrehen, je nach Vergasertyp), bis der Motorlauf deutlich schlechter wird. Dann Schraube in die andere Richtung drehen, bis der Motor deutlich schneller läuft. Die Hälfte der Anzahl der Umdrehungen wieder zurückschrauben. Leerlaufdrehzahl wieder normal einstellen (1000 bis 1200 U/min), evtl. Gemisch nachregulieren. Die Einstellung bedient den Bereich bis 1/8 Gasschieberöffnung.
1/8 bis 1/4: Leerlaufdüse. Der Motor sollte vernünftig im hohen Gang herausbeschleunigen.
1/4 bis 3/4: im unteren Bereich Gasschieberausschnitt. Kleinerer Ausschnitt bedeutet Gemischanreicherung.
Sonst ist Maßgeblich der Ringspalt zwischen Zerstäuber und Nadel für die Gemischbildung verantwortlich. Dazu gibt es verschiedene Nadeln und Zerstäuber.
Bei vielen Vergasern gibt es einen Zwischenraum zwischen Vergasergehäuse und Zerstäuber. Dort wird während der Beschleunigung zuerst Das Benzin abgesaugt. Höhere Querbohrungen mischen mehr Luft bei und magern das Gemisch ab (Ich verwende Dell'Orto PHVA, die FP-Zerstäuber haben einige untenliegende Querbohrungen. Das Gemisch wurde während der Beschleunigung extrem angereichert und magerte dann innerhalb von 100 bis 200 Metern ab. Ist natürlich nicht schön. Dafür hab ich jetzt GA-Zerstäuber, die haben nur oben Bohrungen).
Auch für den unteren Bereich ist die Höhe des Teils des Zerstäubers zuständig, der in den Vergaserdurchlass reinragt. Kurzes Endstück bedeutet Gemischanreicherung.
3/4 bis Vollgas: Bereich der Hauptdüse.
Um die einzelnen Bereiche sauber anzusteuern, sollte man kleine Distanzhülsen anfertigen, die man auf den Gaszug aufsetzt.
Betätigt man während der Testfahrt den Kaltstartvergaser und der Motorlauf verschlechtert sich extrem, muß dieser Bereich magerer bestückt werden. Verbessert er sich, dann fetter.
Man kann auch kurzzeitig den Benzinhahn schließen. Verbessert sich der Lauf, magerer bestücken, verschlechtert er sich, fetter.
Das geht allerdings nur, wenn man völlig daneben liegt. Ansonsten ist das Popometer gefragt. Man sollte sich merken, mit welche Bestückung welche Geschwindigkeiten erreicht werden und wie die Laufkultur ist.
Übrigens läuft ein etwas zu mager bestückter Zweitakt-Motor ruhiger und besser und hat auch mehr Leistung (leichter Luftüberschuß). Daraus resultieren aber extreme thermische Belastungen im Brennraum. Der Kolben dehnt sich stärker aus und klemmt. Wenn er weitergeschoben wird, verschweißt er mit der Laufbuchse.
So, nun viel Spaß :oD
MfG
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